Wendet euch, vom Heiligen Geist geleitet, immer und überall mit Bitten und Flehen an Gott. Lasst dabei in eurer Wachsamkeit nicht nach, sondern tretet mit Ausdauer und Beharrlichkeit für alle ein, die zu Gottes heiligem Volk gehören.
Die Bibel, Epheserbrief 6,18
Das Ende des Epheserbriefs wird von der Geistlichen Waffenrüstung bestimmt. Paulus gibt uns die Rüstung für den tagtäglich Kampf auf den Weg, mit der wir uns bekleiden sollen. Sie besteht aus Wahrheit & Gerechtigkeit, der Bereitschaft das Evangelium zu verkünden, Glauben, Rettung und dem Wort Gottes. Und daran schließt sich der Vers 18 an, der ein wunderbarer Aufruf zum Gebet ist.
Interessanterweise gibt es hier keine Überleitung. Das Gebet scheint vielmehr unsichtbarer Bestandteil der Waffenrüstung Gottes zu sein. Es ist keine extra Waffe, sondern im Grunde ist das Gebet die Art und Weise, wie wir diese Waffenrüstung für uns anlegen können. Und es ist eine sehr wertvolle Erfahrung, sich bewusst im Gebet auf jeden einzelnen Bestandteil der Rüstung zu beziehen und bewusst JA dazu zu sagen.
Das Gebet, zu dem wir aufgerufen sind, ist in dem Sinne auch nicht eine Methode für den geistlichen Kampf, in dem wir als Christen stehen. In Vers 12 hält Paulus fest, dass wir nicht gegen andere Menschen, Tiere oder sonst etwas greifbares in dieser Schöpfung kämpfen. Wir sind in einem Kampf mit einer Welt, die wir nicht sehen. Und wir unterschätzen sie nur zu leicht und zu oft. Manch ein Christ empfindet Gebet als Pflichtübung, vielleicht auch als Schattenboxen ohne Auswirkung. Aber Gebet ist der Rahmen, in dem sich unser Kampf abspielt.
Der Kampf des Volkes Israel gegen die Amalekiter (2.Mose 17) ist eines der besten Beispiele dafür, dass wir nicht gegen Fleisch und Blut kämpfen und auch nicht alleine direkt mit den unsichtbaren Feinden ringen müssen. Denn es gibt ganz offensichtlich keinen direkten Zusammenhang zwischen Mose auf dem Berg und den Soldaten im Tal – abgesehen von Moses Gebet. Sein Gebet für die Kämpfer unten im Tal war wichtig, weil es Gott wichtig war. Es gibt genug Berichte, in denen Gott den Sieg auch ohne diesen Gebetskampf schenkt. Aber er ist wichtiger Ausdruck der Verbundenheit mit Gott.
Wir kämpfen mit einem Gegner, den wir nicht sehen und gegen den wir alleine auch nicht bestehen können. Aber Gott kann ihn sehen! Gott kann ihn besiegen! Und Gott steht an unserer Seite! Wir kämpfen wie Mose einen indirekten Kampf, denn wir kommen mit unseren Anliegen zu Gott. Wir reden und besprechen uns mit ihm. Wir hören von ihm. Wir bitten ihn, zu wirken. Und wir sind bereit zu gehen, wenn er uns schickt.
Niemand muss alleine kämpfen. Paulus Aufruf ist eine Einladung an dich, die Herausforderungen deiner Nachfolge mit Gott zu meistern. Hingegebener Glaube im Alltag sucht die Nähe Gottes, weil er seine eigenen Grenzen kennt und weiß: Ich brauche Gottes Hilfe. Paulus lädt uns ein, für andere Christen zu beten und es wäre ein erster guter Start, wenn du das für deinen Hauskreis und mit deinem Hauskreis umsetzt. Werdet eine Gebetsgemeinschaft, die miteinander füreinander eintritt. Von einem Hauskreis weiß ich, dass sie im vierzehntägigen Rhythmus zwischen Bibelarbeit und Gebetstreffen wechseln. Wunderbar und wertvoll!
Gemeinsam beten – Das geht auch in der Gemeindegebetszeit jeden letzten Sonntag im Monat zwischen den Gottesdiensten. Nicht immer sind es die großen, globalen Probleme wie Afghanistan für die wir da beten. Aber darum geht es auch nicht! Wir brauchen keine großen Probleme, um zu beten. Wir haben einen großen Gott, mit dem wir reden wollen.
Gebet für Geschwister ist auch kein Ereignis, sondern eine konstante Aufgabe. Und vielleicht müssen wir sie erst noch mehr lernen – dieses gemeinsam miteinander füreinander beten. Dafür könntest du dir am besten gleich schon die nächsten, letzten Sonntage im März bis Juni im Kalender markieren: Gemeindegebetszeit!
Und ein letztes Gebetsanliegen möchte ich uns an dieser Stelle auch noch ins Bewusstsein rufen, weil mich immer wieder mal jemand fragt, wo „wir“ denn in der Umsetzung der Perspektive 2025 stehen. Viele denken dabei an „450 Besucher in mehreren Gottesdiensten“ und übersehen, dass das nicht unser Ziel als Gemeinde ist. Das sollte unser gemeinsames Gebet sein! Weil wir miteinander erleben wollen, wie Menschen zum Glauben kommen. Wie sich Gruppen bilden, die bereit sind das Reich Gottes an einem anderen Ort als der Schumacherstraße sichtbar zu machen.
Lasst uns gemeinsam beten! Fortlaufend zu Hause, im Hauskreis, in der Gemeinde und in jeder anderen Lebenssituation. Gott möchte nämlich mit dir gemeinsam deine Kämpfe kämpfen und nicht nur zuschauen.